Gottesdienst

Kirche Wanheim
Beginn: 9.45 Uhr
Anschließend Domcafé

 

 

 

Gemeindehaus
Beim Knevelshof
Beginn: 11.15 Uhr
Anschließend Café Knevelshof

 

Gottesdiensttermine

Datum

Uhrzeit

 

Ort

18.02. 09.45 h R. Seeger, AGD (Presbyteriumswahl)
mit Vorstellung der Konfirmanden
Knevelshof
25.02 11.15 h A, Seeger Knevelshof
03.03. 09.45 h R. Seeger, AGD Knevelshof
10.03. 09.45 h J. Muthmann Knevelshof
17.03. 10.00 h Zentralgottesdienst Einführung der neugewählten und Verabschiedung der ausgeschiedenen Presbyterinnen und Presbyter J. Muthmann, A. Seeger, R. Seegermit Chor Soul, Heart & Spirit
Kirche
24.03 11.15 h Gospelgottesdienstmit Chor PraiSing
Wanheimerort Vogelsangplatz
29.03. 09.45 h Karfreitag, R. Seeger, AGD Kirche
31.03. 11.15 h Ostersonntag, AGD, Gottesdienst für große und kleine Leute, anschl. Ostereiersuche, R. Seeger & Team Kirche(!)
07.04. 09.45 h E. Hansen, S. Randow, R. Seeger, AGD Kirche
14.04. 09.45 h A. Seeger Kirche
21.04. 09.45 h R. Seeger, Konfirmationsjubiläen und Einführung Kantor Lothar Rehfuß mit Chor Soul, Heart & Spirit
Kirche
28.04. 11.15 h J. Muthmann Knevelshof
       
Leitartikel

Wozu Kirche? Gehen Gott und Glaube nicht auch ohne?

Ich führe ein Seelsorgegespräch. Es ist lang und intensiv. Am Ende bedankt sich der Mann, der gar nicht in der Kirche war und fügt hinzu: "Man kann ja auch ohne Kirche an Gott glauben." - Der Satz geht mir nach. Ist das so? Klar, man kann an Gott glauben, ohne einer Kirche anzugehören. Man kann ja auch Fußball spielen, ohne einem Verein anzugehören oder sich politisch engagieren, ohne in einer Partei zu sein.
Und doch ist Kirche etwas anderes. Selbst Jesus ist nicht alleine durch die Lande gezogen, sondern er hat Menschen berufen, um mit ihnen zusammen für Gottes Sache in Wort und Tat einzutreten. Und ganz natürlich kommen die Menschen zusammen, wo sie es in Wort und Tat mit Gott zu tun bekommen. Damals wie heute.
Deshalb meine ich: Gott, Glaube und Kirche im Sinne von Gemeinschaft gehören zusammen. Dazu 4 Gedanken.

Das fängt schon bei den Kirchengebäuden an. Gut, dass wir sie haben. Das geht nur gemeinsam. Ein ansprechender Kirchraum tut meinem Glauben gut. Hier kann ich leichter aus dem Alltag heraustreten, meditieren, beten, singen und mit anderen Gott in unserer Mitte feiern. Hier erfahre ich Gottes Nähe anders als draußen.
Wenn die Krisen unserer Zeit mein Gemüt verdunkeln, betrachte ich manchmal die Mauern unserer Wanheimer Kirche. Neulich habe ich sie mal getätschelt wie ein Tierpfleger einen Elefanten. Und ich dachte, was hat diese Kirche nicht schon alles erlebt. Zwei Weltkriege, das Auf und Ab der nahen Stahlindustrie und und und. Sie wird auch die gegenwärtigen Krisen überstehen. Gott in unserer Mitte auf jeden Fall.
Kirchen weisen auf die Beständigkeit und Treue Gottes hin. Ich fühle mich geborgen in einer Liebe, die unfasslich groß ist - egal, wie stark oder schwach mein Glaube gerade ist. Ich kann verstehen, warum viele Jugendliche sagen: hier bin ich getauft und konfirmiert worden. Hier möchte ich auch mal heiraten.

Kirchen sind eigentlich Versammlungsorte. Wir Menschen sind auf Gemeinschaft angewiesen. Das gilt besonders in Sachen Glauben und Gott. Vieles können wir uns nicht selber sagen. Meinen Glauben kann ich nur sehr bedingt im stillen Kämmerlein leben.
Glaube braucht Weitergabe, Gemeinschaft, Austausch und Inspiration. Ich brauche die Bereicherung durch andere und die anderen brauchen die Bereicherung durch mich. Meine Fragen, meine Zweifel, Erkenntnisse, Freude, die bekanntlich ansteckend ist, brauchen Austausch und auch Korrektur. Ohne Gegenüber vertrocknet meine Spiritualität. Das ist eine tiefe Weisheit. Selbst die alten Einsiedler besuchten sich gegenseitig. Gott will nicht zum Hausgötzen werden. Deshalb verbindet er seinen Heiligen Geist immer mit Gemeinschaft.
Und Jesus lehrt uns zu beten: "Vater unser". Selbst wenn ich es für mich alleine bete, bin ich bei jedem "uns" in dem Gebet Teil einer umfassenden Gemeinschaft. Wer "mit Ernst Christ sein will", wie Martin Luther es formulierte, bekommt es immer mit "Kirche", mit menschlicher Gemeinschaft zu tun. Mit allen Vor- und Nachteilen. Denn Gott ruft uns zusammen.

"In die Nachfolge Jesu tritt jeder alleine, in der Nachfolge bleibt keiner alleine." So sagt das Dietrich Bonhoeffer. Und ich denke: gut so! Denn die Probleme der Menschheit lösen wir nur in gemeinsamer Verantwortung. So ist unser christlicher Glaube stets verbunden mit dem Auftrag, für andere da zu sein, Stichwort Nächstenliebe.
Das schreit geradezu nach Gemeinschaft. Eine einzelne Christenperson kann keine Kindernothilfe betreiben, keine Telefonseelsorge oder Obdachlosenhilfe. Die öffentlichen Aufgaben der Kirche brauchen einen stabilen Rahmen, der von vielen gehalten wird. Oberbürgermeister Sören Link hat den Beitrag unserer Kirche zur Stadtgesellschaft etwa in Sachen Flüchtlingshilfe zu Recht gewürdigt. Das Seelsorgegespräch mit dem oben erwähnten Mann konnte ich nur führen, weil ich von einer Gemeinde beauftragt bin. Und ich denke: ist doch eigentlich toll, was wir als Einzelpersonen gemeinsam mit den anderen 56.722 Evangelischen in unserem Kirchenkreis durch Kirche und Diakonie an Gutem bewirken, und zwar für die ganze Stadtgesellschaft und darüber hinaus. Jede/r ist wichtig. Das ist keine Floskel.

Unsere Welt ist kompliziert. Da gilt es, verantwortlich von Gott zu reden und in seinem Sinne zu handeln. Deshalb haben wir gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb nimmt die Kirche über die Theologie am wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs teil. Irrwege in Kirche und Gesellschaft werden aufgearbeitet. Ich brauche das vielstimmige Suchen auf allen Ebenen unserer Kirche im Blick auf Gottes- und Glaubensvorstellungen und in der Meinungsbildung in ethischen und politischen Fragen. Der Kirchentag in Nürnberg mit über 70.000 Dauerteilnehmenden und den vielen kontrovers diskutierten Themen hat gezeigt, wie das geht. So kann unser Glaube sich entwickeln und der Unverfügbarkeit Gottes und der Komplexität der Welt standhalten.

Ich bin heilfroh, dass wir als Christinnen und Christen gemeinsam unterwegs sind.
Das ist herausfordernd, belebend und macht Spaß. So ist "Kirche" immer auch, was wir draus machen. Etliche Veranstaltungen in unserem Gemeindebrief laden uns dazu ein. Ich denke nur an das Gemeindefest, den Mitarbeitendentreff, die anstehende Presbyteriumswahl und den Tag des offenen Denkmals.
Wir sind von Gott reich gesegnet. Wirken wir segensreich.
Rolf Seeger