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Antependium

Nun wissen wir es ganz sicher: Corona hat auch sein Gutes!
Hier sehen Sie es. Regina Schroer hatte in der Coronazeit eben Zeit. Über zwei Monate hinweg stellte sie ein Antependium her. Das ist eine Art Vorhang, der jetzt den Taufstein ziert. Oben mit reuzstickerei, unten mit Spannstich hat sie sich von dem Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ inspirieren lassen. „Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise; und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise. Wo Gottes große Liebe in einen Menschen fällt, da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus in alle Welt.“


Die Kieselsteine, die sie unten befestigt hat, hat sie aus Israel mitgebracht, vom Strand nördlich von Tel Aviv. Das liegt nur etwa 70 km vom Jordan entfernt, dem Fluss, in dem Jesus getauft wurde.
Möge Gottes Liebe in die Menschen fallen, die wir taufen. Regina Schroer danken wir für das schöne Antependium.
Rolf Seeger


Wanheimer Kirchenglocken

In diesem Video wird das Vollgeläut der Evangelischen Kirche in Duisburg-Wanheim präsentiert.

Die Kirche besitzt drei Stahlglocken aus den Jahren 1924
und 1947. Sie erklingen immer 10 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes.
Gebetsläuten ist mittags um 12 Uhr.
Samstags um 18 Uhr wird der Sonntag mit allen drei Glocken eingeläutet.
Daten zu den Glocken:
Glocke I Gußjahr: 1924 Schlagton: dis´ Gewicht: 1200 Kilogramm Inschrift: "Tut Buße"
Glocke II Gußjahr: 1924 Schlagton: fis´ Inschrift: "Glaubet an das Evangelium"
Glocke III Gußjahr: 1947 Schlagton: gis´ Anmerkung: Die Vorgängerglocke war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
Die neuromanische Evangelische Kirche in Duisburg-Wanheim ist am 23. Juni 1903 eingeweiht worden. Im Zweiten Weltkrieg beschädigte Artilleriebeschuss den Turm und zerstörte eine Glocke. Nach dem Krieg fand der Wiederaufbau statt. Seit dem Jahr 1985 steht das evangelische Gotteshaus unter Denkmalschutz.

 

 

Interview mit Kassandra Ohst

Bei der Presbyteriumswahl am 01.März 2020 wurde als jüngstes Mitglied Kassandra Ohst gewählt.
Heike Schönrock hat Kassandra interviewt:

 

Kassandra, Du hast Dich zum Zeitpunkt der Presbyteriumswahl in Australien aufgehalten. Welche Erfahrungen hast Du dort gemacht?

Es ist ein wundervolles Land, indem man viel erleben kann. Ich habe durch meine Reisen und vielen unterschiedlichen Jobs viele Freundschaften auf der ganzen Welt geschlossen. Ich war die meiste Zeit auf mich alleine gestellt und musste Situationen überwinden, in denen ich vorher noch nie gewesen bin. Außerdem habe ich sehr viel über mich selbst gelernt und neue Fähigkeiten erworben. Ich war sehr froh von dem Ergebnis der Presbyteriumswahl zu hören und habe mich gefreut mich jetzt noch mehr in der Gemeinde engagieren zu können.

Hattest Du dort Gelegenheit, am Gemeindeleben teilzunehmen und wie war das für Dich?

Ja, ich konnte am Gemeindeleben ein bisschen teilnehmen, da vieles durch die Corona Pandemie auf E-Mail und Zoom-Konferenzen umgestellt wurde. Natürlich konnte ich mich durch die Entfernung und die Zeitverschiebung nicht so beteiligen, wie ich es vor Ort hätte tun können. Ich glaube, es war für die meisten eine harte Zeit, genauso wie für mich auch und ich hab versucht das Beste aus der Situation zu machen.

Was nimmst Du aus Deinem Auslandsaufenthalt für Dich mit?

Ich nehme sehr viele neue Erfahrungen mit. Ich habe meine Persönlichkeit gestärkt, bin selbständiger und selbstbewusster geworden. Meine organisatorischen Fähigkeiten, sowie meine Englischkenntnisse haben sich verbessert. Ich kann leichter auf Menschen zugehen und hoffe, dass es mir auch in der Gemeinde hilft, viele neue Leute kennenzulernen.

Was hast Du im Ausland am meisten vermisst und gab es etwas, was Dir viel besser gefallen hat als hier?

Ich habe natürlich viele Sachen vermisst, ganz besonders meine Familie und Freunde. Aber auch deutsche Brötchen oder deutsche Gerichte, die es nicht so gab, wie ich sie kannte. Ich habe viele neue interessante Dinge gelernt. Ich mochte ein paar Dinge mehr als in Deutschland z.B. die vielen wilden Tiere wie Kangaroos und Koalas. Ich hatte die meiste Zeit warmes Wetter und die unterschiedlichen Landschaften sind erstaunlich. Es ist ein wunderschönes großes Land, wo es noch viel zu sehen und erleben gibt.

Hast Du Einblick in das dortige Gemeindeleben bekommen und welchen Eindruck hast Du gewonnen?



Ich konnte leider nicht viele Einblicke ins dortige Gemeindeleben gewinnen. Ich habe herausgefunden, dass es dort leider keine evangelischen Gemeinden gibt. Ich bin mit meinen Gastkindern zu einer Kindertanzgruppe in eine Salvation Army Church gegangen, es war sehr interessant und sehr gut gestaltet. In Kununurra habe ich den Gottesdienst an Heiligabend in einer Anglican Church besucht, der Gottesdienst wurde sehr modern gestaltet, mit einem Video und Live-Musik. Mir hat es sehr gefallen, nur leider gibt es wenige Menschen, die dort in die Kirche gehen.

Was ist Deine Aufgabe im Presbyterium und welche Ziele hast Du?

Ich habe noch nicht viele Aufgaben im Presbyterium übernommen, aber ich werde versuchen, mich immer mehr einzubringen. Ich bin im Jugendausschuss, Personalaus-schuss und Mitglied in der Kreissynode. Meine Ziele sind neue Ideen ins Presbyterium einzubringen, aktiv bei allem dabei zu sein, mich möglichst viel in allen Bereichen zu engagieren und viel Positives zum Gemeindeleben beizutragen.

Vielen Dank für das Interview und viel Freude und Erfolg beim Mitwirken im Presbyterium!


Mit Kassandra Ohst sprach Heike Schönrock.

 

Einführung von Daniel Drückes

Am 13. Juni soll unser Kirchenmusiker Daniel Drückes in seine Stelle eingeführt werden.

Der Gottesdienst beginnt um 10.30 Uhr im Biegerpark.

Er wird von den 3 Gemeinden, Trinitatis, Wanheim und Wanheimerort gestaltet, in denen er angestellt ist. Für diesen Gottesdienst ist eine Anmeldung erforderlich. Das Anmeldeverfahren ist in dem gemeinsamen Teil dieses Gemeindebriefes erläutert. Der Gottesdienst ist live (als Livestream und dann als Aufzeichnung) im Internet zu erleben.

Hier klicken:

Daniel Drückes stellt sich vor   

Neuer Kantor - aber kein Unbekannter

Liebe Gemeindeglieder in Wanheimerort und Wanheim,

mich Ihnen jetzt hier vorzustellen als „der Neue“ wäre vermutlich ziemlich albern.
Sie kennen mich seit fünf Jahren als Kirchenmusiker aus Gottesdiensten, vom Gemeindesingen oder von Auftritten mit dem Chor PraiSing. Und doch ist seit dem 1.8.2020 etwas neu. Nach vier Jahren Studium der Kirchenmusik in Witten - so ganz „nebenbei“ - freue ich mich, nun in Vollzeit meiner Leidenschaft für Musik als Kantor für Popularmusik nachgehen zu dürfen. In Zeiten von großen Einsparungen - auch im Bereich Kirchenmusik - bin ich sehr dankbar, dass die Gemeinden Wanheimerort, Wanheim, rinitatis und der Evangelische Kirchenkreis Duisburg es gemeinsam möglich gemacht haben, dass ich als Kantor auch auskömmlich arbeiten kann und gemeinsam die Stelle tragen.
Wie genau sieht das jetzt aus? Ich werde in den drei Gemeinden verschiedene kirchenmusikalische Angebote begleiten. Da ist der Chor PraiSing, der im Oktober nach der Corona-Zwangspause endlich wieder seine Probentätigkeit aufnimmt - in Kleingruppen und auf Abstand. In der Gemeinde Wanheim soll ein Jugendchor für Jugendliche zwischen 12 und 18 entstehen. Und die Gemeinde Trinitatis wünscht sich für den Bereich Buchholz eine Kinderchorarbeit. Singen mit den Konfis, der Aufbau einer Gemeindeband,
Begleitung von Schul-, Kindergarten- oder Altenheimgottesdiensten sind weitere Bereiche, in denen ich mich zukünftig betätigen werde. So Corona mich denn lässt.
Und natürlich begleite ich die Gottesdienste an den Sonntagen, Trauungen und Taufen musikalisch auf meine ganz besondere Art - denn meine Spezialisierung auf Popularmusik soll sich auch in Zukunft in meiner Arbeit stets wiederfinden.
Ich freue mich auf alles das, was kommt, auf Begegnungen mit Ihnen und euch und - wenn wir es irgendwann wieder dürfen - auf das gemeinsame Singen.

Bleiben Sie gesund und verlieren Sie nicht die Freude an der Musik!


Ihr Kantor

Daniel Drückes
 

Gemeindgruß hat Jubiläum

Vor fünfzig Jahren erschien erstmalig ein gedrucktes Mitteilungsblatt, das an alle Gemeindemitglieder verteilt wurde. Pastor Blank beschreibt darin, was damit bezweckt wird: "Was will der Gemeindegruß? Er will ein wenig Kontakt pflegen innerhalb der Gemeinde, will neu anknüpfen, wo er ganz abgerissen ist. Er soll uns jeweils ein paar Zeilen zum Nachdenken ins Haus bringen und uns zugleich darüber informieren, was in der Gemeinde Wanheim geschieht. Hoffen wir, daß dieser "Gruß" ein segensreicher für uns alle wird."

 

Schlicht und einfach fing es an

Der ursprüngliche "Gemeindegruss" bestand aus einem DIN A 5 Blatt, das beidseitig bedruckt war. Vorne befanden sich eine kurze Andacht und von der fünften Ausgabe an die Gottesdienstzeiten. Mit der zehnten Ausgabe vom September 1961 verdoppelte sich der Umfang des Mitteilungsblättchens. Von nun an erschien der Gemeindegruß in der Regel mit vier Seiten. Vorne weiterhin ein geistliches Wort, mal mit einer Erklärung zum Kirchenjahr, mal mit einem allgemein kirchlichen Thema, mal mit einer Betrachtung zu einem Bibelwort. In jedem Fall luden die Überschriften zum Weiterlesen ein. Hin und wieder kam der Leitartikel auch etwas provokativ daher, wie im Juni 1963, als die Schlagzeile fragte: "Ist die Kirche Weibersache?" Der Artikel endete mit einem Aufruf an die "lieben Männer": "Straft das Wort von der Weibersache Lügen dadurch, daß ihr mit dabei seid. Im Namen unseres Herrn lade ich Euch alle dringend und herzlich ein. Euer Pastor Helmut Blank"

 

Ein neuer Versuch

1965 erschien der Gemeindegruß in ganz neuer Aufmachung: In DIN A 4 Format mit sechs bis acht Seiten. Vorne nun der Hand geschriebene Titel und ein selbst gemaltes Bild. Eine vollständige Predigt füllte die folgenden Seiten. Hinten fanden sich wie bisher Altengeburtstage und Einladungen zu den Gottesdiensten und Gemeindekreisen.
Eine weitere Neuerung gab es zum Ende dieses Jahres. Von da an kam der Gemeindegruß nicht mehr monatlich heraus, sondern alle zwei Monate. Das große Format erwies sich als zu unhandlich, so dass sich die Redaktion Anfang 1967 zur Rückkehr zum DIN A 5 Format entschloss. "In eigener Sache" wird dazu erklärt: "In welcher äußeren Gestalt auch immer - Aufgabe des Gemeindegrußes bleibt es, Brücke zu sein und zugleich Ruf und Einladung an jeden einzelnen, sich in und mit der Gemeinde zusammenzufinden."
Eine handgemalte Skizze der Kirche ziert nun die erste Seite. Es folgen eine ausgeführte Predigt und Nachrichten aus der Gemeinde. Diese Aufmachung behält der Gemeindegruß für die nächsten Jahre. Die Sommerausgabe 1974 kommt erstmalig mit Seitenzahlen heraus.

 

Streit um die Titelseite

1981 bekommt der Gemeindegruß ein neues Gesicht. Nicht mehr die Kirche, sondern eine Collage verschiedener Gebäude ziert das Titelblatt. Dazu erklärt die Redaktion: "Äußerer Anlass der Änderung war zunächst einmal der ständige Platzmangel, der häufig Verkürzungen von Artikeln, vereinzelt sogar den Verzicht auf Informationen zur Folge hatte.
Hinzu kommt eine tiefergehende Überlegung. Ist eigentlich die mächtige und alleinige Abbildung unserer alten Kirche noch typisch für das Wanheimer Gemeindeleben? Und weiter: Ist es nicht überhaupt problematisch, eine Kirche so in den Blick- und damit Mittelpunkt zu rücken, so als sie sie Herr und Meister der zu ihr gehörenden Menschen und nicht einzig und allein Gottes Wort?
Gottes Wort im Mittelpunkt. Da kommen dann allerdings Gebäude in den Blick: Wohnung und Heimat der hier lebenden Menschen. Die alten niederrheinischen Bürgerhäuser ebenso wie die modernen Wohnsilos. Die Kolonien ebenso wie die Siedlungen. Dazwischen Kirche und Gemeindehaus: Gemeinde in der Welt und unter Menschen, im Schatten der Hochöfen, Kühltürme und Werkstore. Vielleicht haben Sie Ihr Haus schon entdeckt. Vielleicht möchten Sie es noch finden, Ihr Zuhause - in der Gemeinde."

Auf die Erklärung reagierte Marlene Dühr mit einem Leserbrief, in dem sie kritisch fragte: "Ist es wirklich so problematisch, eine Kirche in den Blick- und damit in den Mittelpunkt zu rücken? Wenn wir in eine fremde Stadt kommen, suchen wir die Kirche und freuen uns, wenn sie geöffnet ist. Wir möchten entdecken, wie die Gemeinden vergangener Jahrhunderte auf ihre Weise in dem Bauwerk, in den Gemälden und den bunten Fenstern ihrem Gotteslob Ausdruck gegeben haben.
Gemeindehäuser sind nötig, aber meistens nicht schön, eben: Zweckbauten. Daran und darin kann man sich nicht erquicken, so lauter das Gotteswort in ihnen auch gesagt werden mag.
In den meisten größeren Städten sind die Kirchen nicht mehr zu sehen, zugebaut von Hochhäusern, Geschäftshäusern, Industrieanlagen. Wen wundert´s, wenn mit den Kirchen aus das Gotteswort aus dem Blick und Mittelpunkt geriet?
Ich fühle mich in der Gemeinde zu Hause, aber ich möchte auch in unserer Kirche zu Hause sein dürfen. Ich möchte Gottes Wort auch in einer erquickenden, bergenden, schönen Kirche - wie wir sie haben - hören, sein Lob dort mit Orgelbegleitung singen und eben die Kirche im Mittelpunkt lassen."
Der Leserbrief, dem zwei Antworten folgten, spiegelt einen Konflikt der damaligen Zeit in der Gemeinde wieder. Auch politische Themen rücken in den Blickpunkt. Die Hoch-Zeit der Friedensbewegung in den achtziger Jahren hat auch die Gemeinde Wanheim erfasst, zahlreiche Artikel und Berichte von Aktivitäten zeugen davon.
Das Gesicht bleibt über längere Zeit das gleiche. Einer ausführlichen Predigt von Seite 1 bis 4 folgen Hinweise auf Veranstaltungen. Auf den letzten Seiten finden sich die Altengeburtstage, Gottesdienstzeiten und Treffpunkte innerhalb der Gemeinde.

 

Umbruch in der Gemeinde

Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre findet ein großer Umbruch in der Gemeinde statt. Viele Altgediente gehen in den Ruhestand: Gemeindeschwester Erna Schwarz und Küster Kurt Dahmen, Pfarrer Helmut Blank und Pastor Hartmut Dühr, Gemeindehelferin Erika Pedak und Organist Helmut Lierhaus. Ernst-Wilhelm Becker stellt sich im April 1991 als neuer Pfarrer der Gemeinde vor. Wenig später hört Elisabeth Höfer nach 26-jährigem Dienst als Chefredakteurin des Gemeindegrußes auf. Kurz vor dem Abschiedsgottesdienst, der für den 14. September geplant war, kommt sie durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

Elisabeth Höfer bei der Arbeit. Foto aus dem Blank-Archiv

Die Tätigkeit als Chefredakteurin beschreibt Pfarrer Okko Herlyn so: "Planen, sammeln, aufteilen, Menschen ansprechen, Artikel verfassen, ermahnen, tippen, korrigieren, zeichnen, schnibbeln, kleben, organisieren, zum Gemeindeamt bringen, drucken, falten, zusammenlegen, bündeln, an Austrägerinnen verteilen, in die Häuser bringen, das sind ein paar der Arbeiten, ohne die ein Gemeindegruß nicht das werden kann, was er ist: ein wichtiges Kommunikationsmittel im Leben unserer Gemeinde.
Frau Elisabeth Höfer hat viele dieser Funktionen mit Bravour beherrscht. Manches davon, etwa das mühselige Tippen oder die sorgfältige Obacht über Zahlen, Daten und Termine mit bewundernswerter Ausdauer und Geduld. Ihr größtes Talent war aber wohl, dass sie diesen ungeheuer komplizierten Apparat Gemeindegruß zwischen Redaktion und Organisation, Druck und Vertrieb so meisterlich im Griff hatte, dass am Ende - o Wunder - doch immer ein druckfrisches Exemplar in jedem evangelischen Haushalt in Wanheim auf dem Küchentisch lag."

 

Neue Technik hält Einzug

Mit dem Abschied von Frau Höfer und dem Neubeginn von Ernst-Wilhelm Becker ändert sich die Gestaltung des Blattes. Der Computer hält Einzug in den Arbeitsalltag der Gemeinden. Einige Seiten des Gemeindegrußes sind nun mit der neuen Technik erstellt, andere weiterhin mit der Schreibmaschine. Die fertigen Seiten werden immer noch zusammen geschnibbelt und geklebt. Auch inhaltlich wird manches anders. Der Oktober 1991 überrascht mit einer neuen Aufmachung. Statt einer ausgeführten Predigt enthält der Gemeindegruß ein "Wort zum Alltag". Daneben gibt es weitere Rubriken, die nun in jedem Gemeindegruß erscheinen sollen: In der Mitte erfährt man unter der Überschrift "Treffpunkt Gemeinde", wann und wo die Gruppen und Kreise der Gemeinde sich treffen. Kleine Bildchen schmücken einzelne Hinweise. Im Laufe der nächsten Ausgaben kommen immer mehr Bildchen und eine Seite mit den Treffpunkten der Jugend hinzu. Geburtstage, Mitteilungen über Taufen, Trauungen und Beerdigungen, Ankündigung der Gottesdienste behalten ihren festen Platz. Die letzte Seite gehört von nun an den Kindern.
Anfang 1994 endet mit dem Abschied von Okko Herlyn eine weitere Ära in der Gemeinde. Friedrich Brand übernimmt seine Stelle und von Beginn des Jahres 1996 an auch die Gestaltung des Gemeindegrußes. Erstmalig erscheinen Bilder in dem Blatt, zunächst noch mit einem Handgerät gescannt und vom Kontrast her sehr verbesserungsbedürftig. Die Seiten sind nun einheitlich mit Computer geschrieben. Im März 1991 taucht erstmals Werbung im Gemeindegruß auf. Ein gewisser Teil der Kosten kann dadurch aufgefangen werden. Damit genügend Platz für die Gemeinde-Nachrichten bleibt, wird die Seitenzahl von 20 auf 24 erhöht.

 

Alles Computersache

Zu Beginn des Jahres 2001 wird die handgemalte Zeichnung auf der ersten Seite abgelöst von einer Grafik, die Walter Höschen mit seinem Computer erstellt hat. Nun stehen Kirche und Gemeindehaus wieder deutlich im Zentrum, links und rechts daneben die Häuser, in denen Menschen leben und arbeiten, davor der Rhein mit dem Hinweis auf Stromkilometer 772. Neu an dem Computerbild auch die Sonne, die über dem Stadtteil lacht. Walter Höschen sorgt auch für die aktuellen Geburtstagslisten.
Seit 2001 zeigt ein Inhaltsverzeichnis auf der ersten Seite an, was drinsteht im Gemeindegruß. Mit der Verbesserung der Technik geht ein professionelleres Erscheinungsbild des Gemeindeblättchens einher. Seit Juni 2006 ist die Druckerei Oppenberg verantwortlich für den Druck. Bilder sind nun gestochen scharf. Der Gemeindegruß wird fertig geheftet geliefert. Für die Verteilung müssen nur noch die einzelnen Päckchen zusammen gelegt werden. Das zeitraubende Zusammenlegen der einzelnen Seiten entfällt. Nach zwanzig Minuten Arbeit können die Helferinnen bereits zum Kaffeetrinken übergehen.
Seit September 2007 ist ein Layout-Programm im Einsatz, das auch Werbe- und Zeitungsleute verwenden. F. Brand hat sich von einem Werbegrafiker in das Programm einweisen lassen. Er kann nun den fertigen Gemeindegruß auf eine CD kopieren und diese in der Druckerei abgeben. Die Druckerei liest die Informationen von der CD in ihre Druckmaschine ein. Schnibbeln und kleben gehören der Vergangenheit an.

 

Eine lebendige Chronik

50 Jahre Gemeindegruß zeugen von einer rasanten Neuerung der Technik, von einem ständigen Kommen und Gehen in der Gemeinde, von wechselnden Aufgaben und sich verändernden Rahmenbedingungen, von Menschen, die zur Gemeinde gehören, von besonderen Ereignissen und von dem, was der Gemeinde wichtig ist. Die insgesamt ca. 300 Ausgaben des Gemeindegrußes stellen eine umfassende Gemeindegeschichte von 1960 an bis heute dar.
Nicht verändert hat sich von Anfang an, was Helmut Blank seinerzeit als Funktion des Gemeindegrußes beschrieb: Er will Kontakt pflegen innerhalb der Gemeinde, darüber informieren, was in der Gemeinde und darum herum geschieht, zum Nachdenken anregen, einladen zu Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen und zum Mittun.
Zu danken ist den Frauen, die treu zur Stelle sind, wenn die Päckchen für die Verteilung vorbereitet werden, und den Vielen, die dann für die Verteilung sorgen. Immer wieder werden Menschen dafür gesucht.
Am Ende auch hier wie oft im Gemeindegruß ein kleiner Aufruf: Wer mitmachen möchte beim Verteilen oder sich beim Schreiben von Artikeln beteiligen möchte, melde sich bitte bei Pfarrer Friedrich Brand.

 

 


Abschied von Wilfried Hucks


Als "außergewöhnlichen Ehrenvorsitzenden" ehrte der Wanheimer Bürgerverein seinen am 4. Oktober verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Wilfried Hucks. Er sei mit seinem unermüdlichen Einsatz und seinem Engagement für unseren Stadtteil stets ein Vorbild für uns alle, hieß es in dem Nachruf.
Hucks hat mit den vier insgesamt zweitausend Seiten umfassenden Bänden der Wanheimer Heimatgeschichte dem Stadtteil ein Denkmal gesetzt. Heinrich Hildebrand hat geschrieben, Wilfried Hucks ihn bei den Nachforschungen tatkräftig unterstützt. Dabei konnte er auch aus seinem umfangreichen Archiv schöpfen, das er dem Bürgerverein hinterlassen hat. In den letzten Jahren galt das Engagement von Wilfried Hucks dem Erhalt und der Wiedereröffnung des Wanheimer Bürgertreffs. Trotz immer neuer Auflagen seitens der Verwaltung und fehlender Unterstützung seitens der Stadt gab er nicht auf, immer neu nach Lösungen zu suchen. Dran zu bleiben, ist ein Vermächtnis, das er den Wanheimern hinterlässt. Der Bürgertreff fehlt auch der evangelischen Kirchengemeinde. Gemeindeglieder haben hier Geburtstage, Hochzeitsjubiläen, Gold- und Diamantene Konfirmation gefeiert. Auch das Kaffeetrinken nach einer Beisetzung hatte da einen Raum.
Wilfried Hucks hinterlässt zwei Kinder mit ihren Familien, drei Enkelkindern und einem Urenkel. Dessen Geburt noch zu erleben, war in den letzten Monaten sein großes Ziel. Das war ihm vergönnt. Der Urenkel ist im Mai geboren. Seine Mutter hat den Opa und Uropa noch kurz vor dessen Tod im Mündelheimer Seniorenstift besucht. Dorthin war Wilfried Hucks nach dem Tod seiner geliebten Frau Annemarie umgezogen. Sein ganzes Leben bis dahin hat er in Wanheim verbracht. Am Morgen des 4. Oktober ist er friedlich aus diesem Leben geschieden. Drei Wochen später haben seine Angehörigen und viele Weggefährten auf dem Wanheimer Friedhof von ihm Abschied genommen.
Frido Brand


Pfarrer Rolf Seeger hat Lothar Rehfuß interviewt:


Lothar Rehfuß, Sie sind in Pension. Was habe Sie in Ihrem "ersten Leben" gemacht?


Ich war Lehrer an der Otto-Pankok-Schule, einem Mülheimer Gymnasium und habe die Fächer evangelische Religion, Sport und Literatur unterrichtet. Seit meiner Kindheit hat mich auch die Musik begleitet. Mit 7 Jahren hatte ich den ersten Klavierunterricht, mit 15 kam in einem kirchlichen Internat in Baden-Württemberg auch die Orgel und der Chor dazu. Ich habe eine klassische Ausbildung genossen. Kindheit und Jugend im Schwabenland, Studium in Heidelberg, und seit 1985, dem Beginn meines Berufslebens, lebe ich in NRW. Während meines gesamten Berufslebens habe ich nicht aufgehört Orgel und Klavier zu spielen und zu singen. Inspirationen bekam ich auf zahlreichen Workshops, bei denen ich nun vor allem mit den Vertretern des Neuen Geistlichen Lieds zusammentraf, z.B. Gregor Linßen, Eugen Eckert oder Fritz Baltruweit.

Wo waren Sie musikalisch tätig?

Im Schwarzwald, wo ich herkomme, in Heidelberg, Mülheim und Wesel. Zuletzt war ich von 2018 bis 2022 in der ev. Kirchengemeinde Alpen als Kirchenmusiker im Nebenberuf angestellt und habe dort einen Chor und eine Band geleitet sowie die Gottesdienste an der Orgel oder dem Klavier mitgestaltet.

Ich weiß, Sie sind musikalisch breit aufgestellt. Bevor ich Sie ansprach, hatte ich gehört: "Der kann Orgel und Bach, aber auch Gospel und Rock". Stimmt das? Und: haben Sie musikalische Schwerpunkte?

Das stimmt, ja. Ich bin ein Kirchenmusiker, für den es nicht nur Bach gibt, auch wenn er wahrscheinlich der größte Komponist der Kirchenmusikgeschichte war. Man muss sehen, was zu welchem Anlass passt. Mir ist es wichtig, dass mit der Musik in einem Gottesdienst der geistliche Inhalt auf eine andere, eher sinnliche Weise vermittelt wird. Freude z.B. wird man wohl eher mit einem Gospelsong zum Ausdruck bringen als mit einer Triplefuge von Bach.

Was probt Ihr zurzeit? Und wann können wir Euch hören?

Wir bereiten unseren ersten Auftritt vor, der am 26.11., dem Ewigkeitssonntag, stattfindet. Wir werden drei zeitgenössische Lieder von Eugen Eckert und Gregor Linßen singen, die das Thema Tod und Auferweckung haben.
Ihr probt dienstags, von 20-21.30 Uhr im Gemeindehaus Knevelshof.

Was können Sie denen sagen, die gaaanz eventuell Lust hätten, mal zu kommen und mitzusingen?


Wir freuen uns über jedes neue Mitglied im Chor. Singen ist Therapie, wirklich wahr. Nach anderthalb Stunden Chorprobe geht man immer beschwingter nach Hause als vorher. Wenn das kein Grund ist….
Rolf Seeger, Lothar Rehfuß